Geld bei sich selbst leihen – Der Wertpapierkredit macht’s möglich
Leider geben viele Bankberater immer noch einen Tipp, der den Banken Millionen in die Kassen spült. Und den Inhabern von Girokonten massenhaft Rendite und Ertrag kostet: Für unerwartete Ausgaben sollte man doch ein Monatsgehalt auf dem Girokonto liegen lassen.
Oder am Besten sogar zwei Monatsnettogehälter!
Aber ist dies wirklich sinnvoll? Oder sollten diejenigen, die regelmäßig ansparen oder Wertpapiere besitzen das Geld nicht besser für sich arbeiten lassen?
Hohe Wertpapier-Rendite statt Nullzins für unwahrscheinliche Notfälle!
Der unverzinste Bodensatz auf dem Girokonto arbeitet mit der Angst der Menschen: Eine plötzliche Reparatur über Nacht bezahlen zu müssen – wo bei den Rechnungen doch meist 14 Tage oder mehr Zahlungsziel sind. Dann lieber keine Sorgen haben und 2.000 Euro oder mehr auf dem Girokonto lassen.
Dies ist aber nicht sinnvoll, denn: Langfristige Studien haben gezeigt, dass Wertpapiere langfristig eine Rendite im hohen einstelligen bis zweistelligen Prozentbereich erwirtschaften. Beim Deutschen Aktieninstitut gibt es eine nette Renditetabelle (https://www.dai.de/files/dai_usercontent/dokumente/renditedreieck/2017-12-31%20DAX-Rendite-Dreieck%2050%20Jahre%20Web.pdf). Wer beispielsweise 1995 Aktien kaufte und bis 2010 im Depot hatte, der erwirtschaftete 7,8 Prozent pro Jahr.
Von 2012 auf 2017 waren es immerhin mehr als 12 Prozent pro Jahr: 2000 Euro als „Notfallreserve“ in diesem Zeitraum hätten also durchschnittlich beinahe 240 Euro pro Jahr gekostet.
Der Wertpapierkredit nutzt die Idee der hohen Rendite für die Geldanlage und das gleichzeitige Angebot eines Notfall-Polsters!
Der Wertpapierkredit als günstige Rückfall-Ebene für plötzliche Zahlungen
Der Wertpapierkredit wurde durch die innovativen Online-Broker wie comdirect oder auch die Consorsbank bekannt. Zuerst war es beinahe ein Geheimtipp: Anstatt der Aufnahme eines Dispokredits oder unverzinsten Geldern auf dem Girokonto konnte der Wertpapierkredit-Rahmen eingerichtet werden.
Dieser wird aufgrund der Voraussetzungen des Kunden berechnet und würde beispielsweise deutsche Standardaktien mit bis zu 70 % Beleihungswert ansetzen. Diesen Kredit könnten Sie täglich in Anspruch nehmen, die Auszahlungen erfolgen per normaler SEPA-Banküberweisungen auf das Referenz- bzw. Girokonto. Rücküberweisungen sind ebenso täglich möglich.
Seit letztem Jahr ist der Wertpapierkredit sogar eine echter Dispo. Viele Broker – wie beispielsweise die comdirect Bank – haben die „freie Verwendung“ eingeführt. Damit könnten Sie als Broker-Kunde tatsächlich frei verfügen und alles kaufen, was Sie möchten: Egal ob Zahlung einer Reparatur oder anderer kurzfristiger Kredit, kein Problem.
Statt 10 oder 12 Prozent Dispo-Zinsen werden die Wertpapierkredite wesentlich günstiger berechnet. Eine Abfrage am 23.02.2017 ergab folgende, beispielhafte Konditionen:
1.) comdirect:
Möglich ab einem Depotwert von 3.000 Euro. Wie beim Dispo auch: Taggenaue Zinsberechnung, Zinssatz 3,98 % pro Jahr.
2.) Consorsbank:
Der in Anspruch genommene Wertpapierkredit wird mit 5,51 % pro Jahr berechnet, die Kredithöhe orientiert sich am Gesamt- (=Beleihungswert) des Depots.
3.) Flatex-Broker:
Der Wertpapierkredit wird hier „Flex-Kredit“ genannt. ZInsberechnung 4,9 % pro Jahr, taggenaue Zinsberechnung.
Das Nachdenken über Wertpapierkredit statt unverzinstem Girokonto kann zusätzlich einen erheblichen Mehrwert entfalten: Sie denken auch über die Preismodelle und sonstige Gebühren nach. So manche Filialbank (insbesondere die Sparkassen) verlangen heute noch exorbitante Girokonto- und Depotgebühren, obwohl günstige Leistungen eigentlich schon Standard sein sollten.